Bodenständig und nah an den Menschen

Die BestattungsWelt im Gespräch mit Robin Spelsberg aus Lüdenscheid.

Im malerischen Sauerland, genauer: Im schönen Städtchen Lüdenscheid findet sich ein ganz besonderer Bestatter. Robin Spelsberg vom gleichnamigen Beerdigungsinstitut übt seinen Beruf mit Leidenschaft und Überzeugung aus – und kann Hubschrauber fliegen.

Herr Spelsberg, Sie sind 32 Jahre alt und leiten das Beerdigungsinstitut Karl Spelsberg: Inhaber Robin Spelsberg e. K. Wer ist denn der ursprüngliche Namensgeber?
Das war mein Großvater. Carl Spelsberg hat 1933 eine Schreinerei eröffnet und war parallel am Ort der Bestatter. Er hat aber außerdem viele antike Möbel restauriert und zwischenzeitlich gehörte auch ein Einrichtungshaus dazu. Seit 1986 sind wir ausschließlich ein Bestattungshaus.

Also ist das ein Familien- bzw. Traditionsunternehmen?
Absolut, wir sind ein reines Familienunternehmen. Ich bin in der dritten Generation tätig, zusammen mit meiner Frau Désirée.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie denn?
Wir haben einige freie Mitarbeiter, z. B. als Sargträger oder begleitend bei Abholungen. Einer von ihnen war schon für meinen Großvater im Einsatz und ist seit vielen Jahrzehnten dabei. Das ist natürlich schon ganz besonders!

Wenn jemand überlegt, welchen Bestatter er wählen soll, was würden Sie als Argument für Ihr Unternehmen nennen?
Wir gelten als bodenständig, freundlich und bei aller Professionalität auch als locker im Umgang. Hier ist niemand abgehoben oder unnahbar. Und meistens ist es so, dass jemand sagt: „Sie haben die Beerdigung von Frau XY ausgerichtet und da hat alles gepasst“ – also persönliche Erfahrung und Mundpropaganda spielen eine große Rolle.

Worin sehen Sie Ihre persönliche Stärke in diesem sensiblen Berufsfeld?
In der Ruhe, die ich ausstrahle. Wenn Angehörige kommen, dann sind sie oft beunruhigt, weil sie Angst haben, dass etwas schiefgeht bei der Trauerfeier. Diese Angst kann ich ihnen nehmen und ihnen zur Seite stehen.

Zu Ihren Leistungen zählen ja auch sehr verschiedene Bestattungsarten. Erleben Sie einen Wandel, was zunehmend gefragter ist oder was eher in den Hintergrund tritt?
In den letzten Jahren waren die Feuerbestattungen auf dem Vormarsch. Sie machen immer noch den größten Teil aus, aber nicht mehr 95 %, wie es das auch schon gab. Inzwischen habe ich wieder mehrere Erdbestattungen jede Woche. Die Feuerbestattung eröffnet natürlich mehr Möglichkeiten, vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb sie so oft gewählt wird.

Nun sind Sie ja in Lüdenscheid beheimatet. Wie ist das so, nehmen Sie an vielen Veranstaltungen dort teil, also sind Sie mit Herz und Seele Lüdenscheider oder wahren Sie lieber Distanz?
Ersteres! Ich lebe sehr gerne hier und bin beispielsweise ehrenamtlich beim THW tätig.

Sie sind verheiratet und haben zwei Kinder. Wie schwierig ist es für Sie, zuhause abzuschalten von Ihrem anspruchsvollen Beruf?
Das ist ganz unterschiedlich. Wenn jemand sehr alt war, ein schönes, langes Leben hatte, dann ist es letztlich der Lauf der Natur. Aber es gibt ja auch andere Fälle. Bei jüngeren Menschen, vor allem bei tragischen Umständen, oder gar bei Kindern – das bewegt mich sehr und das nehme ich auch gedanklich mit nach Hause.

Wir sind ja gut informiert und wissen, dass Sie außer dem THW auch noch ein etwas ungewöhnliches Hobby haben, nämlich Hubschrauber fliegen – ein Bestatter als Pilot. Das klingt spannend, können Sie uns dazu etwas erzählen?
Ich fliege eine Bell 206 Jet Ranger, das ist ein zweiblättriger, einturbiniger Mehrzweckhubschrauber. Und das mache ich ganz einfach aus Spaß an der Freude. Vielleicht mache ich auch noch meinen Fluglehrerschein.

Was ist das Tolle daran?
Ganz klar: die Freiheit!

Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in 10 Jahren?
So wie jetzt – nur 10 Jahre weiter. Wir werden das Unternehmen weiter bodenständig führen, Neuerungen gegenüber aufgeschlossen sein, aber wir müssen auch nicht aus der Reihe tanzen. Natürlich ist vieles im Wandel. Bei uns sind z. B. handbemalte Urnen sehr wichtig geworden. So etwas greifen wir gerne auf!

Seit 2016 arbeiten Sie mit der ADELTA.BestattungsFinanz zusammen. Welchen Mehrwert hat das für Ihr Unternehmen?
Diese Zusammenarbeit war eine richtig gute Entscheidung! Allein schon deshalb, weil die Finanzierung der jeweiligen Bestattung unabhängig von mir geschieht. Sie kann bei Hinterbliebenen ein heikles Thema sein, aber die ADELTA.BestattungsFinanz, das wurde mir immer wieder gesagt, regelt das alles auf das Beste und ist obendrein sehr freundlich. Diese Finanzierungsmöglichkeiten sind ganz wichtig.

Würden Sie anderen Bestattern die Zusammenarbeit mit der ADELTA.BestattungsFinanz also auch empfehlen?
Natürlich! Das kann ich jedem Bestatter nur ans Herz legen!

Gar nicht abgehoben: Robin Spelsberg ist ein sehr sympathischer, offener und den Menschen aus tiefster Überzeugung zugewandter Bestatter. Gerne über den Wolken zu sein und gleichzeitig bodenständig, das ist kein Widerspruch, sondern ergänzt sich ganz hervorragend. Die BestattungsWelt wünscht ihm, seiner Familie und allen Mitarbeitern vom Beerdigungsinstitut Karl Spelsberg: Inhaber Robin Spelsberg e. K. weiterhin alles Gute!

 

Text: Nicola Achterberg
Foto: © Алексей Вахитов/AdobeStock.com

[BestattungsWelt, Ausgabe 06.2019]

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