Die BestattungsWelt im Gespräch mit Richard Hovorka, Bestatter aus Henstedt-Ulzburg

Der Trauer eine Heimat geben

Die BestattungsWelt im Gespräch mit Richard Hovorka aus Henstedt-Ulzburg

Ein Trauerfall, ob plötzlich oder absehbar, ist wie ein Sturm, der vielen Menschen den Halt nimmt und Vertrautes in Frage stellt. Jetzt ist ein sicherer Ratgeber wichtig, jemand, dessen Erfahrung und Besonnenheit wieder Ruhe in der Seele einkehren lassen. Eine „Trauerheimat“ bietet das Bestattungsinstitut Hovorka. Was das genau bedeutet, erklärte uns der Inhaber Richard Hovorka im Interview.

BestattungsWelt: Herr Hovorka, Sie leiten das nach Ihnen benannte Bestattungshaus für Henstedt-Ulzburg und Umgebung, nordöstlich von Hamburg, und ein zentrales Motto Ihres Unternehmens lautet: „Unser Bestreben ist, der Trauer ihren Raum zu geben“. Welchen Raum meinen Sie genau damit?
Richard Hovorka: Im Fokus steht bei uns immer die Person des Verstorbenen, aber auch die Wünsche der Angehörigen. Jede Trauerfeier ist individuell, keine ist wie die andere, das ist uns ganz wichtig. Man sieht es ja schon an unserem etwas ungewöhnlichen Logo, dass wir Wert auf Individualität legen: Die Grundfarbe ist an den Bernstein angelehnt und die Taube als Symbol steht für die Ewigkeit. Und dann ist es nicht so, dass ich hinter meinem Schreibtisch sitze und Besucher davor, sondern wir sitzen alle an einem runden Tisch. Ich bin auch nicht tiefschwarz gekleidet, sondern etwas legerer. Auch wenn es ein trauriger Anlass ist, fühlen sich die Menschen bei uns aufgehoben.

BW: Welche Rolle spielt der Bernstein sonst noch für Sie und Ihren Beruf?
RH: Wenn Menschen zu uns kommen, gebe ich ihnen gerne einen Bernstein in die Hand. Man kann ihn drehen, unterschiedliche Lichteinfälle betrachten, für jeden bedeutet er etwas anderes. Ich frage die Hinterbliebenen, was sie damit assoziieren, was für ein Gefühl ihnen dieser Bernstein gibt – so ist oft schon ein ganz anderer Zugang zu den persönlichen Wünschen da. Am Ende ist ein Leben wie ein Bernstein: ein Produkt des natürlichen Lebens, er umschließt Dinge und bewahrt sie, so wie jedes Leben Erinnerungen in sich trägt.

BW: Trauer ist, rein von der Wortbedeutung her, ja immer etwas, wovor man zurückscheut. Können Sie der Trauer auch etwas Positives abgewinnen, hat Trauer auch etwas Tröstliches?
RH: Auf jeden Fall! Nehmen Sie doch mal das Wort „Trauerfeier“: Trauer und Feier, das wirkt im ersten Moment konträr, im zweiten schon nicht mehr. Nach dem Tod beginnt etwas Neues – was genau, dazu hat jeder seine eigenen Vorstellungen, die durchaus tröstlich sein können.

BW: Auf der Startseite Ihres Internetauftritts findet sich ein Zitat von Paula Modersohn-Becker („Traurigsein ist wohl etwas Natürliches. Es ist wohl ein Atemholen zur Freude, ein Vorbereiten der Seele dazu.”). Erleben Sie das manchmal bei den Hinterbliebenen, dass die Trauer eine Art Vorbereitung für dann wieder schönere Zeiten ist?
RH: Ja, natürlich. Wenn Abschied genommen wird, dann ist jeder, der daran teilnimmt, eine Art Puzzlestück im Leben des Verstorbenen. Das Zusammenkommen bietet die große Chance, diese Puzzlestücke, beispielsweise bei einer Trauerfeier, zusammenzufügen. Das Gemeinschaftsgefühl gibt allen viel Kraft. Jeder bringt seine Erinnerungen und Erfahrungen mit, man kommt so, in dieser Konstellation, zu diesem Anlass nie wieder zusammen – daraus kann viel Schönes und Neues entstehen.

BW: Ihre Webadresse beinhaltet nicht Ihren Namen, sondern den Begriff „Trauerheimat“. Wie geben Sie den Menschen, die zu Ihnen kommen, eine Heimat?
RH: Es gibt das bekannte Buch „Der Trauer eine Heimat geben“ von Fritz Roth und Sabine Bode, das hat uns zu diesem Begriff inspiriert. Trauer ist individuell, man hat sie für sich. Ich versuche, den Trauernden etwas Heimeliges zu geben, durch meine Räumlichkeiten und durch meinen Umgang mit ihnen.

BW: Und was bedeutet Heimat für Sie ganz persönlich?
RH: Wohlbefinden. Heimat und Wohlbefinden gehören für mich ganz klar zusammen, nicht einmal unbedingt auf einen Ort bezogen, sondern als ein Grundgefühl.

BW: Ihr Werdegang ist nicht Teil einer Familientradition. Sie haben sich 2014 aus freien Stücken für den Beruf des Bestatters entschieden – wie kam es dazu?
RH: 26 Jahre lang war ich Rettungsassistent, Notfallsanitäter und habe mit einem Pastor ein ehrenamtliches Kriseninterventionsteam gegründet. Ich habe das sehr gerne gemacht, aber irgendwann war es Zeit für eine Veränderung. Bei der Krisenintervention ist es ja so, dass man Menschen hilft, die plötzlich alleine sind. Aus meiner beruflichen Erfahrung kannte ich es, dass ich zu einem Notfall komme, man den Kampf um ein Leben trotzdem manchmal verliert, man muss dann seine Sachen packen und jemanden zurücklassen. Das wollte ich irgendwann nicht mehr, sondern den Menschen auch nach einem Todesfall beistehen. 

Mein bester Freund hat beruflich umgesattelt und wurde Bestatter und dann habe ich überlegt, ob das nicht auch für mich das Richtige ist. Das war ein Prozess über mehrere Jahre – einen Businessplan erstellen, immer wieder grundsätzliche Überlegungen, aber dann war der Entschluss gereift.

BW: Gerade ein Bestatter braucht einen Ausgleich zu seinem so vielschichtigen Beruf. Wobei können Sie sich gut erholen von all den Anforderungen?
RH: Ich fahre gerne Motorrad, eins der Marke Ural mit Beiwagen. In dem sitzt übrigens äußerst gerne unser Hund und lässt sich den Fahrtwind um die Nase wehen.

BW: Apropos Hund: Zu Ihrem Team gehört ja auch noch Kasumi und das ist ein ELO®. Was heißt das und wie kam es zur Wahl Ihres Hundes?
RH: Ein ELO® ist eine Kreuzung aus Eurasier, Bobtail und Chow und für mich der ideale Hund und Mitarbeiter! Das war eine Familienentscheidung, denn wir finden, dass ein Hund für die Sozialkompetenzen von Kindern ganz wichtig ist. Wir wollten einen Hund, der familientauglich ist, aber auch im Bestattungsunternehmen eine Rolle spielt.

BW: Welche Sympathiepunkte sammelt Kasumi am leichtesten?
RH: Kasumi ist seit seinen Welpentagen ein Trauerbegleithund. Das geht schon bei der Begrüßung los: Er bellt nicht, springt auch niemanden an, er empfängt Trauernde sehr feinfühlig. Er ist den ganzen Tag bei mir im Unternehmen und bei allen Gesprächen dabei. Sein Niedlichkeitseffekt ist natürlich nicht zu unterschätzen!

BW: Sie arbeiten mit der ADELTA BestattungsFinanz zusammen. Was bedeutet das für Ihren Geschäftsalltag?
RH: Von Anfang an, ab der Gründung meines Bestattungsunternehmens verbindet mich die Zusammenarbeit mit der ADELTA BestattungsFinanz. Es ist mir ganz wichtig, den Vorteil der Liquidität zu haben. Gerade als ich als Jungunternehmer begonnen habe, war das eine unschätzbare Risikominimierung, und ich bin der ADELTA sehr verbunden, dass das sofort möglich war.

BW: Wenn Sie es noch einmal entscheiden sollten, würden Sie die Zusammenarbeit mit der ADELTA BestattungsFinanz heute wieder propagieren?
RH: Ja, unbedingt. Es hat immer alles hervorragend geklappt, die ADELTA BestattungsFinanz ist ein absolut zuverlässiger Partner, den ich auf keinen Fall missen möchte!

BW: Herr Hovorka, wir bedanken uns sehr herzlich für das interessante und ausführliche Gespräch!

www.trauerheimat.de

Ein Sprichwort sagt: „Ein Hund ist ein Herz auf vier Pfoten.“
Im Bestattungsinstitut Hovorka wird von allen Seiten alles getan, um Ihnen im Trauerfall beizustehen. Hier können Sie auf umfassende Hilfe in den Zeiten der Trauer bauen und alles beruhigt in die Hände von Richard Hovorka legen. Die BestattungsWelt wünscht ihm, seiner Familie und dem ganzen Team vom Bestattungsinstitut Hovorka weiterhin alles Gute!

Text: Nicola Achterberg

[BestattungsWelt, Ausgabe 05.2018]

 

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