Die BestattungsWelt im Gespräch mit Alexander F. Christ aus Bayreuth
Bayreuths etabliertestes Bestattungshaus gibt es schon seit über 85 Jahren. Und das in einem ganz besonderen Ambiente: Das Seckendorfer Burggut ist seit 1967 das Zuhause von HIMML BESTATTUNGEN. Wie Tradition und Moderne in diesem Kontext verknüpft werden, das verriet uns Inhaber Alexander F. Christ.
BestattungsWelt: Herr Christ, Sie sind 45 Jahre jung und leiten ein erfolgreiches Bestattungsunternehmen mit über zwölf fest angestellten Mitarbeitern, zwei Freelancern und mehreren Aushilfen in Bayreuth. Welche Geschichte bringen Sie mit?
Alexander F. Christ: Wenn man, so wie ich, die Möglichkeit hat, den elterlichen, über 85-jährigen Betrieb zu übernehmen, muss man sich häufig große Schuhe anziehen, in die man erst hineinwachsen darf. Glücklicherweise war mein Vater immer sehr aufgeschlossen, wenn es um Aus-, Fort- und Weiterbildung ging, sodass ich 1995 die Prüfung zum Geprüften Bestatter und 2002 zum Funeralmaster/Bestattermeister ablegen konnte.
Meine Wege führten mich auch über Frankfurt und Darmstadt, wo ich bei diversen Kollegen andere Luft schnuppern durfte. Aber um einen solchen Betrieb zu übernehmen, dessen Leitspruch „Vertrauen aus Tradition“ ist, muss einem als junger Mann die Gratwanderung aus Tradition und modernem Bestattungsdienstleister gelingen − ohne das Althergebrachte zu verraten, aber sich dem Neuen zu öffnen. In dem Wissen, große Vorbilder und Unternehmer vor mir gehabt zu haben, die den Grundstock für mein heutiges Handeln geschaffen haben, bin ich mir jeden Tag aufs Neue bewusst, wie groß die Herausforderung und Verantwortung ist, aber welch großartiges Gefühl einen überkommt, darin erfolgreich zu bestehen.
BW: Als Inhaber eines so geschichtsträchtigen Unternehmens, obendrein in der sensiblen Thematik der Bestattungen: Worauf liegt Ihr besonderes Augenmerk?
AFC: Es ist meinen Mitarbeitern und mir immer das vordringlichste Anliegen, individuelle Bestattungen für einzigartige Menschen zu erfüllen. Den Trauernden ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit zu geben und sie gestärkt nach einer Zeit der Begleitung zurück in ihr tägliches Leben zu entlassen.
BW: Was ist Ihnen im direkten menschlichen Kontakt wichtig?
AFC: Angehörige dürfen zu uns mit dem bedingungslosen Anspruch kommen, dass wir sie mit all ihren Bedürfnissen und Sorgen vollumfänglich wahrnehmen. Hierbei ist es wichtig, den Stift erst einmal beiseitezulassen und ihnen volle Aufmerksamkeit zu schenken, also gut zuzuhören. Dies erreicht man meiner Meinung nach, indem man seinem Gegenüber offen, ehrlich und warmherzig begegnet, ohne dass es aufgesetzt wirkt.
BW: Und worin besteht Ihre Hauptaufgabe als Inhaber?
AFC: Grundsätzlich bin ich in allen Bereichen des Unternehmens, auch im technischen Bereich, tätig. Das ist mir wichtig, um die Bedürfnisse und Nöte meiner Mitarbeiter zu erkennen, mögliche Schwachstellen und Verbesserungsansätze aufgreifen zu können, aber im besten Fall, Probleme erst gar nicht auftreten zu lassen. Einen Großteil meiner Zeit nehmen jedoch die strategische Unternehmensentwicklung, Controlling, Ausschreibungen und zurzeit leider die DSGVO in Anspruch.
BW: Auf Ihrer Website liest man von Partner- und Tochterunternehmen – welche Vorteile sehen Sie in diesem Netzwerk?
AFC: Auf Grund alters- bzw. gesundheitsbedingter Betriebsübergaben hatte ich die Möglichkeit – da keine Nachfolgeregelung aus den eigenen Kreisen möglich war – meinen Tätigkeitsbereich gerade im ländlichen Raum zu erweitern und zu festigen. Menschen brauchen, schätzen und nutzen gerne Vertrautes. Deshalb habe ich immer versucht „Firmenbeständigkeit vor Firmenwahrheit“ zu nutzen. Dies ist mir auch dadurch gelungen, die ehemaligen Inhaber und deren Mitarbeiter so weit wie möglich mit einzubinden, somit wurden bekannte Gesichter mit der hohen Qualifikation und Leistungsbereitschaft meines Unternehmens ausgestattet, was dieses Netzwerk erfolgreich macht.
BW: Tradition und Zeitgeist ergänzen sich heutzutage und Sie nutzen die modernen Medien für Radiowerbung. Wie ist die Resonanz darauf?
AFC: Mit Herrn Timothy C. Kolb, dem Leiter unseres Vorsorgebüros, hatte ich die großartige Chance, einen Diplom-Kommunikationswirt BAW für mein Unternehmen gewinnen zu können. Hierdurch ergeben sich für mein Haus besondere Möglichkeiten, moderne Medien vollumfänglich nutzen zu können. Besonders die aktuellen Radiospots zum Thema Bestattungsvorsorge stoßen auf große Resonanz, was unter anderem durch positive Anrufe von Interessenten direkt beim Radiosender belegt wird. Die DSGVO in ihrer aktuellen Fassung blockiert jedoch die ein oder andere Innovation im Bereich der Werbung auf Facebook, was ich an dieser Stelle sehr bedauere.
BW: Bei all den vielseitigen Aspekten, die zu Ihrem Beruf gehören: Wobei können Sie sich den nötigen Ausgleich verschaffen, bei was können Sie am besten abschalten?
AFC: Den nötigen Ausgleich finde ich durch meine Familie und Freunde, bei guten Gesprächen, bei leckerem Essen und einem guten Wein − meine Frau und ich sind gerne Gastgeber. Am besten abschalten kann ich zusammen mit meiner Band, den „TransPiraten“, mit denen ich seit fast 30 Jahren semiprofessionell Musik mache, und meinem Männerbund „Schlaraffia“, dem ich auch seit über 17 Jahren angehöre.
BW: Seit 2009, also seit genau 10 Jahren, arbeiten Sie mit der ADELTA.BestattungsFinanz zusammen. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen, welche Vorteile haben Sie dadurch?
AFC: Durch die unkomplizierte, mit höchstem Service verbundene Zusammenarbeit mit der ADELTA.BestattungsFinanz haben wir bereits innerhalb der Beratung und Auftragserteilung ein Höchstmaß an Sicherheit, allein schon durch die Bonitätsabfrage. Durch eine klare Kommunikation dieser Zusammenarbeit dem Auftraggeber gegenüber haben wir auch im Falle einer nicht beglichenen Rechnung kein gestörtes Kundenverhältnis. Auf Grund der schnellen Abwicklung durch die ADELTA.BestattungsFinanz habe ich große Planungssicherheit und verfüge immer über ausreichende Liquidität.
BW: Würden Sie diese Zusammenarbeit heute noch einmal eingehen?
AFC: Auf jeden Fall, ich bedauere nur, dass ich diese Zusammenarbeit nicht schon viel früher für mein Unternehmen in Anspruch genommen habe.
BW: Verraten Sie uns Ihre Zukunftspläne?
AFC: Hier möchte ich mich ein wenig bedeckt halten, jedoch sei so viel gesagt: „Wachse, blühe und gedeihe.“ Ein großes Augenmerk werde ich auf den Bereich „Vorsorge“ legen, in dem die Chancen auf ein überproportionales Wachstum und somit auch die Stärkung im operativen Geschäftsfeld meiner Meinung nach sehr groß sind.
Tradition verpflichtet, heißt es, Tradition ist aber auch ein hohes Gut in unserer schnelllebigen Zeit. Alexander F. Christ und sein Unternehmen HIMML BESTATTUNGEN in Bayreuth zeigen, dass gelebte Werte zu jeder Zeit aktuell sind, dass Fürsorge und Sorgfalt keine Sache der Mode, sondern des Stils sind. Die BestattungsWelt wünscht ihm und HIMML BESTATTUNGEN weiterhin viel Erfolg!
Text: Alexander F. Christ/Nicola Achterberg
Foto: Himml Bestattungen