Die BestattungsWelt im Gespräch mit Thomas Konieczny aus Hoyerswerda
„Am Ende … gut!“ – so lautet das Motto vom Bestattungshaus Konieczny. Wie aus einer unschönen persönlichen Erfahrung ein großer beruflicher Erfolg wurde, verriet uns der Inhaber Thomas Konieczny.
BestattungsWelt: Herr Konieczny, Sie sind der Inhaber eines sehr erfolgreichen Bestattungshauses mit drei Standorten in Hoyerswerda, Lauta und Wittichenau. Wie kam es dazu, war dieser Beruf schon immer Ihr Wunsch oder gab es ein Schlüsselerlebnis?
Thomas Konieczny: Da gab es ganz klar ein Schlüsselerlebnis. Die eigene Erfahrung eines Trauerfalls hat in mir den Wunsch geweckt, Familien in einer solchen Situation zu helfen. 1991, also kurz nach der Wende, war ich 24 und wir hatten einen Trauerfall in der engen Familie. Damals war es in unserer Region üblich, dass man anonyme Beisetzungen kollektiv durchführte. Es wurden rund 30 Urnen in einer Beisetzung bestattet. Pro Verstorbenem durften deshalb nur drei Personen teilnehmen. Das mag praktikabel gewesen sein – individuelle Würdigungen der einzelnen Verstorbenen gab es aber nicht. Das war die Initialzündung, Bestatter zu werden und vieles anders zu machen.
BW: Direkt nach der Wende ein Bestattungsunternehmen zu gründen, war sicherlich mit Schwierigkeiten verbunden. Wie sind Sie vorgegangen?TK: In der früheren DDR gab es ja gar keine privaten Bestatter. Und man war auch nicht an Kredite gewohnt, schon gar nicht in der Höhe, die für eine Geschäftsgründung nötig war. Aber es war natürlich auch eine Zeit, in der plötzlich alles möglich schien, und mit etwas Mut und Pioniergeist eröffneten sich neue Möglichkeiten.
Plötzlich ging bei uns alles ganz schnell, ich hatte meinen Kredit und eröffnete am 2. Oktober 1991. Meinen ersten Trauerfall hatte ich allerdings erst am 24. Oktober – dafür aber ist diese Familie meinem Unternehmen immer treu geblieben. Seit etwa zehn Jahren schalte ich auch Radio- und lokale TV-Werbung. Es passiert häufig, dass mir jemand auf dem Friedhof unser Motto: „Konieczny – am Ende … gut!“ zuruft.
BW: Wie würden Sie Ihre Kundschaft beschreiben, was sind das für Menschen, die zu Ihnen kommen?
TK: Hoyerswerda war ja früher eine Bergarbeiterstadt, das darf man nicht vergessen. Da ist es schon wichtig, dass unser Ambiente schnörkellos und eher funktional ist. Hätten wir unser Interieur beispielsweise in weißem Marmor gehalten, würde das eher zu Schwellenangst führen und das wollen wir nicht: Wir sind bodenständig und das kann man auch ruhig sehen! Dennoch sind wir natürlich gerne für die Menschen präsent: Unser Bestattungshaus ist ein ehemaliger Blumenpavillon in perfekter Lage und weithin gut sichtbar. 2017 haben wir an meinem 50. Geburtstag obendrein unseren Anbau eröffnet.
BW: Die Bestattungskultur durchlebt einen steten Wandel, gerade in letzter Zeit: Neue Bestattungsformen sind hinzugekommen und der Bestatter ist auch ein Vertrauter in einer emotional belastenden Zeit. 2007 haben wir für die BestattungsWelt schon einmal ein Interview gemacht – wo sehen Sie die größten Veränderungen seit damals?
TK: Zunächst betrifft das ganz klar die Abläufe, denn oft geht die Kommunikation schon aufgrund räumlicher Distanz über E-Mail oder WhatsApp, der persönliche Kontakt ist dadurch weniger geworden. Etwas beängstigend finde ich persönlich die steigende Anzahl von stillen Beisetzungen, also bewusst ohne Musik oder andere individuelle Möglichkeiten. Gleichzeitig nimmt parallel dazu aber auch der Qualitätsanspruch zu, viele Hinterbliebene entscheiden sich für eine Trauerfeier, die ihre Verstorbenen ganz besonders würdigt, etwa durch eine Sängerin.
BW: Würden Sie sich einen anderen, vielleicht offeneren Umgang mit den Themen Sterben und Tod in unserer Gesellschaft wünschen oder haben Sie einen Rat für unsere Leser?
TK: Generell ist der Umgang schon offener geworden, zum Beispiel durch persönliche Musikwünsche. Inzwischen ist es schon manchmal so, dass ich mich freue, wenn endlich wieder etwas aus dem Bereich der Klassik gewünscht wird, Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ oder Vergleichbares. Wir ermöglichen auch Livemusik mit professionellen Pianisten, Bläsern, Streichern und/oder Gesang.
Mein Rat wäre folgender: Wir müssen uns bewusst werden, dass niemand von uns hierbleibt, dass morgen alles vorbei sein kann. Wenn wir das bedenken, gehen wir ganz anders mit uns selbst, aber auch mit anderen um.
BW: Inzwischen sind auch Ihre Tochter und Ihr Sohn im Unternehmen tätig. Welche Vorteile hat ein Familienbetrieb für Sie?
TK: Wenn die Kinder genauso ticken wie die Eltern, hat ein Familienbetrieb diverse Vorteile. So bleibt der Name erhalten, wenn sie eines Tages das Unternehmen weiterführen. Und ganz praktisch gedacht: Urlaub ist für meine Frau und mich möglich, denn durch unsere Kinder ist immer jemand da, der in Vertretung tätig ist.
BW: Stichwort Urlaub: Sie sind auch Stellvertretender Obermeister bei der Landesinnung der Bestatter Sachsen, sind Trauerredner und haben heute jährlich dreimal so viele Beisetzungen wie zu Beginn. Wie schaffen Sie das alles und wie sorgen Sie für einen Ausgleich?
TK: Erst einmal mit Golf. 2008 sind wir seit 1991 das erste Mal in Urlaub gefahren, nach Österreich, und so begann unsere Leidenschaft für Golf. Und dann ist da auch das Reisen: Meine Frau plant und ich schließe mich gerne an, dieses Jahr ging es nach Sri Lanka.
BW: Seit 12 Jahren arbeiten Sie mit der ADELTA BestattungsFinanz zusammen. Wie kam es dazu und was bedeutet das für Ihren Geschäftsalltag?
TK: Damals traf ich auf der Bestattermesse „Carpe Diem“ Erasmus A. Baumeister, der mich nachhaltig für meinen unternehmerischen Erfolg inspirierte, und Hans-Joachim Frenz von der ADELTA BestattungsFinanz − und war direkt begeistert von dem Forderungsfactoring. Das war eine der bedeutsamsten Entscheidungen überhaupt! Kollegen erzählen mir manchmal, was für Außenstände sie haben. Dank der ADELTA BestattungsFinanz nehme ich die entsprechende Rechnung, lege sie aufs Fax und 48 Stunden später ist das Geld da.
BW: Dann würden Sie heute die Entscheidung für die ADELTA.BestattungsFinanz noch einmal so treffen?
TK: Absolut. Ich kann nur jedem Bestatter dazu raten. Man kann ja völlig anders agieren, wenn die Liquidität des eigenen Unternehmens gesichert ist. Die an die ADELTA.BestattungsFinanz zu entrichtenden Gebühren sind völlig transparent – und garantieren mir den Luxus, mir über Außenstände keine Gedanken machen zu müssen.
BW: Herzlichen Dank für das inspirierende und angenehme Gespräch!
www.bestattungshaus-konieczny.de
Text: Nicola Achterberg