In Sankt Arnual tut sich was
Die Bestattungswelt im Interview mit Stefan Kohl. Bestattermeister und Inhaber des Bestattungshauses Pietät von Rüden in Saarbrücken.
Die Historie des Bestattungsinstitut Pietät von Rüden reicht zurück in das Jahr 1883. Seit über 135 Jahren hat das Unternehmen eine lange Tradition in der Betreuung von Trauernden und der Durchführung von Bestattungen aufgebaut und im Laufe der Geschichte hat Pietät von Rüden einen guten Ruf für seine einfühlsame und professionelle Arbeit erworben.
Alle Inhaber in dieser Zeit legten großen Wert auf einen respektvollen und würdevollen Umgang mit den Verstorbenen und ihren Familien und versuchten immer einen Schritt vorauszudenken. Im Jahr 2008 hat der Bestattermeister Stefan Kohl die große Verantwortung, die mit der langen Tradition des Unternehmens einhergeht, als neuer Inhaber übernommen. In seinem Geburtsort Sankt Arnual in Saarbrücken hat er für sein Unternehmen einen nächsten großen Schritt gewagt und sich seinen Traum vom Bestatter als Komplettanbieter für alle Dienstleistungen rund um den Trauerfall erfüllt. Zwischen 2016 und heute entstand ein neues Bestattungshaus mit einer Vielzahl an Möglichkeiten und Serviceleistungen.
BW: Wann hatten Sie den ersten Gedanken zu diesem Projekt?
Stefan Kohl: Eigentlich schon immer. Ich habe mir immer Gedanken zur Verbesserung unseres Angebots und unserer Leistungsfähigkeit als Dienstleister gemacht. Dabei ging es mir immer darum, was will der Kunde, was braucht der Kunde in der schweren Zeit des Abschieds – sowohl vor als auch nach der Beisetzung des Verstorbenen. Aber die ersten konkreten Pläne sind 2009 entstanden und Erwerb sowie Baubeginn war dann 2016. Wobei wir nicht neu gebaut haben, sondern in einer Bestandsimmobilie, übrigens ein ehemaliger Supermarkt hier in Sankt Arnual, umgebaut haben.
BW: Sozusagen vom Supermarkt zum Bestattungshaus?
Stefan Kohl: Ja, richtig. Die Immobilie hat für uns eine gute Lage und bietet viele Vorteile, die für uns als Bestattungshaus wichtig sind.
BW: Zum Beispiel?
Stefan Kohl: Da weiß ich gar nicht, wo ich mit der Aufzählung beginnen soll. Da wären die 30 Parkplätze hinterm Haus. Die großzügigen Flächen für eine Trauerhalle, ein Mehrzweckraum, die Abschiedsräume für die Familien, unsere Ausstellungsräume und Büros. Der separate Zugang zu unseren Versorgungsräumen und der diskrete Eingang zu den Abschiedsräumen. All das, was ich mir vorgestellt habe, konnten wir hier in dieser Immobilie verwirklichen. Ich gebe zu, am Anfang braucht man schon viel Fantasie, um sich diese Verwandlung vorzustellen.
BW: Erzählen Sie uns bitte mehr zu der Raumaufteilung.
Stefan Kohl: Von der Straße aus haben wir 2 Eingänge. Der eine führt direkt in unseren Mehrzweckraum, der als Trauercafé nach der Beisetzung dienen kann, aber auch als Veranstaltungsraum für Vorträge zum Thema Erbrecht oder Bestattungsvorsorge. Der zweite Eingang ist der direkte Zugang zum Empfangsbereich der Trauerhalle, in der bis zu 80 Personen Platz finden können. Und sollte das nicht ausreichen, können wir die Trauerfeier auch in den Mehrzweckraum via Monitor übertragen. Hier hätten dann auch noch mal mindestens 50 Personen Platz. Auf dieser Ebene sind dann auch die barrierefreien Toiletten, unsere Büros und Beratungsräume sowie die Ausstellung mit allen Produkten rund um die Beisetzung. Eine Etage tiefer befinden sich die Abschiedsräume, in denen die Familie und Freunde ganz in Ruhe und ungestört Abschied von ihrem Verstorbenen nehmen können. Der Zugang zu diesen Räumen ist elektronisch über einen Chip möglich und ist zu jeder Zeit möglich. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange und wie oft die Räume genutzt werden.
BW: An welchem Bauabschnitt hatten Sie besonders viel Freude?
Stefan Kohl: An der Gestaltung und Aufteilung der Räume! Wie soll mal alles aussehen, was macht wie am meisten Sinn?
BW: Und was hat Sie am meisten Nerven gekostet?
Stefan Kohl: Die Decken und die Lüftungsanlage. Kennen Sie die sogenannte Odenwalddecke? Das wollte ich auf keinen Fall und eine Alternative war nicht so leicht zu finden. Für unsere Räumlichkeiten und besonders die Trauerhalle ist die Akustik extrem wichtig. Der Schall von Stimmen und Bewegungen muss gut gedämmt sein. Aber wir haben eine sehr gute Lösung gefunden, indem wir optisch sehr ansprechende, eckige und ovale Paneelen unter die Decke gehangen haben, die den Schall quasi aufsaugen. Unter https://www.pietaet-von-rueden.de/videos/ kann man sich die einzelnen Bauabschnitte noch genauer ansehen.
BW: Würden Sie die Strapazen der Bauzeit nochmal auf sich nehmen?
Stefan Kohl: Immer wieder. Es war zwar, wie Sie schon sagten, sehr anstrengend – aber es hat sich wirklich gelohnt.
BW: Wie haben Sie es geschafft, die ganze Zeit gelassen zubleiben?
Stefan Kohl: Ich habe 50 Hühner, 5 Schildkröten und 2 Katzen. Mich um die Tiere zu kümmern und sie zu beobachten, gibt mir sehr viel Kraft und Ruhe für meine tägliche Arbeit im Bestattungshaus und auf der Baustelle.
BW: Das Tagesgeschäft in den verschiedenen Standorten ist ja während der Bauzeit nicht weggefallen. Wie haben Sie und Ihre Mitarbeiter das bewerkstelligt?
Stefan Kohl: Meine Mitarbeiter und ich sind ein großartiges Team und zusammen haben wir das sehr gut hinbekommen. Und was wir in der Bauphase als große Erleichterung empfunden haben ist, dass wir unser Inkasso an die ADELTA.FINANZ AG übergeben haben.
BW: Seit wann arbeiten Sie mit der ADELTA zusammen?
Stefan Kohl: Seit 2018. Ich fand es sehr angenehm, dass wir den Service 3 Monate auf Probe nutzen konnten, bevor wir uns für eine dauerhafte und langfristige Zusammenarbeit entschieden haben.
BW: Wie haben Ihre Kunden auf die Zusammenarbeit reagiert?
Stefan Kohl: Durchweg positiv. Denn durch das erweiterte Zahlungsziel von 21 Tagen haben die Hinterbliebenen etwas mehr Zeit, die Rechnung zu begleichen, weil vielleicht Versicherungsleistungen noch nicht ausgezahlt wurden oder aus anderen Gründen. Auch die angebotene Ratenzahlung, bis zu 36 Monaten, wird unter Umständen gern in Anspruch genommen.
BW: Und wo lag der größte Vorteil für Sie?
Stefan Kohl: Ganz klar in der einfachen Abwicklung für uns und der schnellen Bearbeitung durch die ADELTA. Denn der Rechnungsbetrag wird binnen 1-2 Werktagen auf unser Konto überwiesen. Das gab mir als Unternehmen eine große Sicherheit für unsere Liquidität, was für die Unternehmensplanung und -entwicklung sehr wichtig ist. Besonders während der Bauphase hat mir das den Rücken freigehalten.
BW: Nutzen Sie auch den Ratenrechner?
Stefan Kohl: Den nutzen wir selbstverständlich auch und werden ihn auch unseren Kunden auf unserer Website zur Verfügung stellen. Beim nächsten Relaunch unserer Seite werden wir den Rechner dort implementieren.
BW: Herr Kohl, wir wünschen Ihnen viel Erfolg in Ihren neuen Geschäftsräumen und vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben.