Deutlicher Anstieg von Unternehmensinsolvenzen im 1. Halbjahr 2023

Im 1. Halbjahr 2023 haben deutlich mehr Unternehmen Insolvenz angemeldet als im Vorjahr. Insgesamt 8.400 Insolvenzen registrierte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform zwischen Januar und Juni 2023. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (7.230 Fälle) stieg die Anzahl der Insolvenzen um 16,2 %. Einen größeren prozentualen Insolvenzanstieg gab es im Vergleichszeitraum zuletzt 2002.

Gründe für den Anstieg der Unternehmensinsolvenzen

Die Ursachen des Insolvenzanstiegs sind vielschichtig. Einerseits werden die durch hohe Energie- und Materialpreise gestiegenen Kosten sowie die Zinswende als Grund angesehen. Aber auch das schlechte Konsumklima, anstehende Rückzahlungen von Staatshilfen und die versäumte Anpassung des Geschäftsmodells schwächen viele Unternehmen. Betroffen sind vor allem Unternehmen, die bereits durch die Corona-Krise geschwächt waren.

Insbesondere mittlere und große Unternehmen von Insolvenz betroffen

Der Insolvenzanstieg bei Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern betrug im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 67 %. Bei mittleren Unternehmen mit 51-250 Beschäftigten stiegen die Insolvenzen sogar um ganze 133,3 % an. Gleichzeitig nahm auch die Anzahl der Beschäftigten, die von Unternehmensinsolvenzen betroffenen sind, von 68.000 im Vorjahreszeitraum auf 125.000 zu.
Die Insolvenzen von Kleinunternehmen stiegen hingegen weniger stark an.

Anstieg von Zahlungsausfällen im Mittelstand und bei größeren Unternehmen

„Globale Krisen wie die Pandemie oder die Energiepreisinflation haben auf größere Unternehmen direktere und unmittelbarere Auswirkungen“, erläutert Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. Aus diesem Grund sind bei Mittelstand und Großunternehmen mehr Zahlungsausfälle zu verzeichnen als vor Corona”.
Trotz der signifikanten Zunahme handle es sich nicht um eine Insolvenzwelle, sondern eher um eine Normalisierung.

Vermehrt GmbHs betroffen. Insolvenzen von Einzelunternehmen sind rückläufig

Betrug der Insolvenzanteil der Einzelunternehmen im Vorjahr noch 44%, so war der Anteil im 1. Halbjahr 2023 mit 40,3% rückläufig. Im Gegensatz hierzu stieg der prozentuale Anteil von GmbH’s und Großunternehmen von 37,6% auf 41,8% an. Insgesamt betraf die Zunahme der Insolvenzen alle vier Hauptwirtschaftsbereiche.

Verbraucherinsolvenzen (bisher) noch nicht angestiegen

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg bisher nicht an. Mit 33.200 Fällen im Vergleich zum Vorjahr (33.350 Fälle) hat sie sich kaum verändert. „Energiekrise und Teuerung haben noch nicht zu spürbaren Auswirkungen auf die Zahl der Verbraucherinsolvenzen geführt“, erläuterte Insolvenzexperte Hantzsch. Der Arbeitsmarkt zeige sich bisher robust. Zudem würden die Verbraucherinsolvenzen erst mit Verzögerung auf eine Verschlechterung der Wirtschaftslage reagieren.

Weiterer Anstieg von Unternehmensinsolvenzen und Beschleunigung der Zahlungsausfälle prognostiziert.

Eine Verbesserung der Situation ist bisher nicht in Sicht. Creditreform Sprecher Hantzsch: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen bleiben durch die Inflation und auch durch die Zinswende sehr angespannt. Die Zahl der Zahlungsausfälle könnte sich in den kommenden Monaten sogar noch beschleunigen“.

>> zum vollständigen Pressebericht der Creditreform <<   

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