Abschied vom Star-Friseur

Die Beerdigung von Udo Walz

Am 20. November 2020 starb der berühmte Star-Friseur Udo Walz im Alter von 76 Jahren unerwartet an den Folgen eines Diabetesschocks. Seine Beerdigung fand am 14. Dezember 2020 in Berlin statt – unter Corona-Bedingungen.

Udo Walz wurde am 28. Juli 1944 in Waiblingen, Baden-Württemberg, geboren. Bereits mit 14 Jahren begann er seine Ausbildung zum Friseur in Stuttgart. Sein Weg startete nicht so, wie er endete: erreichte er doch bei seiner Gesellenprüfung Rang 598 – von 600 teilnehmenden Lehrlingen. Doch er ging seinen Weg. Nach seiner Ausbildung zog er nach Zürich, ein Jahr später nach St. Moritz und frisierte Stars wie Romy Schneider und Marlene Dietrich.
Anfang der 1960er-Jahre zog er zurück nach Berlin und arbeitete zunächst als Angestellter in einem Friseursalon, bevor er in einem anderen Salon als Partner einstieg. Bereits 1967 berichteten Zeitungen über ihn. Nachdem er für eine Kollegin einsprang und ein Model frisierte, war er bei vielen Veranstaltungen der Modebranche gefragt und frisierte viele Models, die die Titelseiten verschiedener Zeitschriften kürten. Dabei hat ihm besonders der Kontakt zu Claudia Schiffer geholfen. Erster Salon und prominente Kundschaft 1985 eröffnete Walz seinen ersten eigenen Friseursalon am Berliner Kurfürstendamm, später folgten zwei weitere Salons in Berlin, je einer in Potsdam und in Palma de Mallorca. In den 1980er-Jahren begann auch Walz’ gesellschaftlicher Aufstieg, be-günstigt durch seine Freundschaft mit dem damaligen amerikanischen Botschafter Richard Burt und seiner Frau.
Im Laufe der Jahre zählten zahlreiche Prominente zu den Kunden von Udo Walz, darunter Sabine Christiansen, Sarah Connor, Heidi Klum, Julia Roberts, Gerhard Schröder und auch Angela Merkel. Trotz seiner prominenten Kunden und auch seiner eigenen Prominenz hatte jeder die Möglichkeit, einen Termin bei ihm zu bekommen.

Tod während der Corona-Pandemie
Zeitungsberichten zufolge erlitt Udo Walz im November 2020 einen Diabetesschock, in dessen Folge er im Koma lag. Er litt schon viele Jahre an Diabetes Typ 2. Bereits seit September 2020 war Walz gesundheitlich eingeschränkt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Aufgrund der aktuellen Situation konnte sein Lebenspartner Carsten Thamm nur über Video Abschied von ihm nehmen, ein Besuch im Krankenhaus war ihm laut Medienberichten nicht mehr gestattet. Via Tablet hatten sie fünf Tage vor Walz’ Tod Abschied genommen.
Da eine große Trauerfeier nicht möglich war, plant Thamm eine Trauerfeier zum 77. Geburtstag von Udo Walz im Sommer 2021. Die Urnenbestattung fand am 14. Dezember 2020 auf dem Berliner Waldfriedhof statt. Die Urne liegt in einem anonymen Grab auf einer Wiese, Walz hatte sich eine Einäscherung und Beisetzung in der Natur gewünscht, diesen Wunsch konnte sein Lebensgefährte ihm erfüllen.

Weiße Lilien als Abschiedsgruß
Rund 50 Personen konnten trotz Covid-19 an der Beerdigung teilnehmen. In Gedenken an den Verstorbenen legten sie viele Blumen am Grabstein des Gemeinschafts-grabs ab, darunter vorherrschend weiße Lilien – die Lieblingsblumen von Udo Walz. Walz’ Witwer, Moderatorin Sabine Christiansen und die Journalistin Patricia Riekel, enge Vertraute des Verstorbenen, hielten Zeitungsberichten zufolge bewegende Reden. Danach wurde „Ich hab so Heimweh nach dem Kurfürstendamm“ von Hildegard Knef gespielt. Ein berührender Abschied.
Auch weitere prominente Gäste fanden sich unter den anwesenden Personen ein, um Udo Walz zu verabschieden. Darunter waren unter anderem der Designer Michael Michalsky, die Schauspielerin Ursula Karven, Barbara Becker und die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer- Umlauf.

Text: Hans-Joachim Frenz
Foto: © Markus Wissmann/Shutterstock.com

[BestattungsWelt, Ausgabe 01.2020]

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